Geschichte des Leders – Hintergründe, Entwicklung und Herstellung
Leder verfügt über eine lange Geschichte und ist einer der ältesten von Menschen genutzten Naturstoffe. Seit frühester Zeit nutzen wir dieses Material. Im folgenden Text bringt Leatcare Ihnen die Geschichte des langlebigen Leders näher.
Anfänge der Gerberei und der Lederherstellung
Warum die Menschen damit begonnen haben, Leder herzustellen und für ihre Zwecke zu verwenden, ist nicht genau bekannt. Man vermutet jedoch, dass die Ursprünge auf Jäger und Sammler zurückgehen, die sämtliche Bestandteile des erlegten Tieres verarbeiten wollten. Die Entstehung des Gerbens ist wahrscheinlich auf zufällige Entdeckungen und entsprechende Weiterentwicklungen zurückzuführen. Die frühesten Methoden zur Haltbarmachung von Tierhäuten involvierten Baumrinden und Alaunstein, mit denen das Material bearbeitet wurde. Andere Verfahren waren noch einfacher: Das Leder wurde gekaut und durch den Einsatz von Fetten und Ölen weichgemacht. Dies ist übrigens auch heute noch unter den Inuit verbreitet. Bei den Höhlenmenschen war es üblich, die Häute zum Trocknen in den Eingangsbereich zu hängen. Dabei zeigte sich, dass sie durch den Rauch des Feuers weicher und haltbarer wurden. In Ägypten gab es bereits vor 5 000 Jahren richtige Gerberwerkstätten, in denen die Häute mithilfe von pflanzlichen Stoffen sowie mit Ölen und Fetten gegerbt wurden.
Gerberei im Mittelalter
Zur Zeit des Mittelalters wurden die Techniken der Lederbearbeitung auch in Europa verfeinert. Der Beruf des Gerbers ging damals mit harten körperlichen Strapazen einher und forderte den Menschen einiges ab. Die Gerbereien waren in der Regel in Wassernähe platziert, da die Häute in Bächen oder Flüssen bearbeitet wurden. Durch das dauerhafte Stehen im Wasser wurden Gerber häufig krank. Das Tragen der schweren Tierhäute und die starken Gerüche sorgten ebenso für extreme Bedingungen. Nicht selten litten die Gerber an Rheuma, schweren Erkältungen oder Infektionen, sodass der Beruf mit Risiken verbunden war.
Geschichte, Entwicklung und Techniken des Gerbens
Die Gerbung ist ein wesentlicher und bedeutender Schritt im Rahmen der Herstellung von Leder. Der Begriff bezeichnet den Prozess der Konservierung, der mit Gerbstoffen erfolgt. Diese gehen eine chemische Verbindung mit den Fasern der Haut ein. Dadurch wird verhindert, dass sich das Material verhärtet und verwest, gleichzeitig stabilisiert das Gerben die Tierhaut und schützt sie vor Oxidation. Darüber hinaus sorgt der Vorgang für eine erhöhte Temperaturbeständigkeit und verhindert, dass Fasern von nassem Leder aufquellen. Die Methoden der Gerberei sind vielfältig. In frühen Zeiten wurden Knochenmark, Hirn oder Urin als Gerbstoffe verwendet. Weitere Verfahren setzten auf Kochsalz und Aluminiumsulfat, mit Tran sowie mit pflanzlichen Bestandteilen, z. B. Eichen- oder Fichtenrinde, Olivenblättern, Rhabarberwurzeln oder anderen Komponenten. Bei der pflanzlichen Gerbung erfolgt die Haltbarmachung durch die enthaltenen Tannine. Heutzutage erfolgt dies ebenfalls mit synthetischen Methoden oder unter Zuhilfenahme von Chromsalzen.
Nutzung und Einsatz von Leder im Laufe der Geschichte
Die Anwendungsgebiete des Leders haben sich im Laufe der Zeit gar nicht so stark verändert, wie man meinen sollte. Bereits früh wurde das Material zur Herstellung von Bekleidung verwendet. So kleideten sich etwa die Legionäre des Römischen Imperiums in Leder und trugen Sandalen aus diesem Stoff. Die berühmte Mumie “Ötzi”, die immerhin ein stolzes Alter von mehr als 5 000 Jahren aufweist, trug ebenfalls einen Lendenschurz und einen Gürtel aus Leder. Auch Taschen, Zelte, Wasserbehälter sowie Boote oder Sättel wurden aus gegerbten Tierhäuten hergestellt. Bereits damals zeigte sich, dass das Material reißfester, haltbarer und deutlich robuster war als sämtliche anderen Stoffe.
Verbreitung im europäischen Raum
Ein vielfältiger Stoff – Produkte aus Leder und ihre Nutzung
Trotz der harten Bedingungen während der Zeit des Mittelalters stieg die Anzahl der Gerber im Laufe der Jahrzehnte immer weiter an. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts gab es Gerbereien nicht mehr nur in den großen Städten (dort befanden sie sich meistens am Stadtrand), sondern auch in ländlichen Regionen und Dörfern. Mit dem Ziel, die Bedingungen der Arbeit etwas zu erleichtern, wurden die Prozesse und Gerbverfahren wissenschaftlich untersucht. Im Laufe der Zeit wurde die Lederherstellung optimiert. Einen großen Entwicklungssprung stellte die Entstehung des Chromgerbverfahrens dar, das Ende des 19. Jahrhunderts erfunden wurde. Dadurch produzierten die Gerber Stoffe, die angenehm weich waren, aber dennoch über eine hohe Stabilität, Reißfestigkeit und Wasser- sowie Temperaturunempfindlichkeit verfügten. Außerdem ließen sich die durch die Chromgerbung entstandenen Lederprodukte sehr gut färben, sodass die Erzeugnisse vielfältiger wurden und die Einsatzbereiche sich noch einmal erweiterten. Durch die neuartige Methode wandelte sich die Gerberei vom traditionellen Handwerk zur leistungsfähigen Industriebranche, deren Waren eine starke Verbreitung in allen Gesellschaftsschichten erfuhren.
Bis heute erfreut sich der Naturstoff einer enormen Beliebtheit und findet mittlerweile in zahlreichen Lebensbereichen Anwendung. Wurde er früher vor allem für Kleidung, Schuhwerk und Taschen genutzt, bestehen heutzutage zudem Möbel, Autositze, Accessoires und vieles mehr aus diesem Material. Auch wenn sich die Verfahren der Herstellung und Bearbeitung im Laufe der Jahrhunderte stark gewandelt haben, ist das Leder selbst ein beständiger und langlebiger Stoff. Es gibt jedoch mittlerweile eine große Anzahl an Variationen. So finden Sie neben dem klassischen Glattleder zusätzlich raue Lederarten wie Nappa-, Nubuk- oder Veloursleder. Dazu kommen Ausführungen, die sich je nach Tierart, der sie entstammen, unterscheiden, z. B. Krokodils-, Schlangen-, Ziegen-, Rinds- oder Schweinsleder. Ihnen allen ist eines gemein: Wenn Sie ihren Lederwaren eine gründliche und sorgfältige Pflege angedeihen lassen, erhalten Sie ein Produkt, das ein ganzes Leben lang halten kann und dazu extremen Bedingungen mühelos trotzt. Entdecken Sie unsere Auswahl an Mitteln für die Ledereinigung und -pflege, mit denen Sie auch in die Jahre gekommene Stücke schnell wieder in altem Glanz erstrahlen lassen können.
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